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Laktose-Intoleranz - Probleme mit Milchzucker

Frau mit Glas Milch in der Hand hält ihren Bauch und schaut schmerzvoll

Unverträglichkeit oder Allergie?

Wenn es im Anschluss an eine Mahlzeit im Bauch rumort, wenn womöglich Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, liegt der Schluss nahe, dass man etwas im Essen nicht vertragen hat. Dann denken viele als erstes an eine Allergie.

Doch das ist nicht immer richtig. Denn "Allergie" im medizinischen Sinn ist eine Reaktion des Immunsystems auf eine eigentlich harmlose Substanz. Es stuft diese fälschlicherweise als schädlich ein und bekämpft sie entsprechend.

Daneben gibt es jedoch auch Situationen, in denen der Verdauungstrakt mit Beschwerden reagiert, ohne dass eine allergische Reaktion vorliegt. Dies sind zum einen Pseudoallergien, die durch Histamin (körpereigenes oder in der Nahrung vorhandenes) ausgelöst werden.

Und schließlich gibt es noch unangenehme Reaktionen, die weder Allergie noch Pseudoallergie sind. Hier spricht man von Unverträglichkeit, medizinisch: Intoleranz. Hierzu gehört die Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz). Sie wird hervorgerufen durch einen Mangel an Laktase.

Laktose und Laktase

Die Chemiker haben sich darauf geeinigt, Zuckerstoffe mit Namen, die auf "-ose" enden, zu bezeichnen. Der Zucker, der in der Milch von Säugetieren und auch in der menschlichen Muttermilch vorkommt, heißt Laktose (von lat.: lac = Milch).

Es handelt sich dabei um einen Zweifachzucker (Disaccharid), zusammengesetzt aus Glukose und Galaktose. Glukose ist als Traubenzucker bekannt, Galaktose wird als Schleimzucker bezeichnet, weil sie oft in Schleimhäuten zu finden ist.

Die menschliche Muttermilch enthält ca. 7 Prozent Laktose, Kuhmilch etwa 4,5 Prozent, Rentiermilch dagegen weniger als 3 Prozent. Die Wissenschaft kennt nur ein Säugetier, dessen Milch vollkommen laktosefrei ist: den Seelöwen.

Damit der Körper einen Zweifachzucker verwerten kann, muss er mit Hilfe von Enzymen in seine Einzel-Zucker aufgespalten werden. Die Namen von Enzymen enden auf "-ase". Das Enzym, das dafür zuständig ist, die Laktose aufzuspalten, heißt Laktase.

Findet die Aufspaltung durch Laktase nicht statt, gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm. Dort wird sie von Bakterien der Darmflora verwertet. Das führt zu den typischen Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Übelkeit - meist schon kurz nach dem Verzehr.

Säuglinge haben normalerweise im Dünndarm genügend aktive Laktase, sodass sie Milchzucker problemlos verdauen können. Es gibt jedoch auch einen (seltenen) angeborenen Laktasemangel, die betroffenen Säuglinge müssen dann speziell ernährt werden.

Krank oder normal?

Bei allen Säugetieren sinkt die Aktivität der Laktase nach dem Entwöhnen, sodass sie keine größeren Mengen an Milchzucker mehr verdauen können. Das ist eigentlich auch kein Problem, denn in der Natur ist Milch als Säuglingsnahrung vorgesehen.

Noch in der Steinzeit konnten auch die meisten erwachsenen Menschen keinen Milchzucker verdauen. Später setzte sich in Kulturen, die auf Viehzucht setzten, eine Genmutation durch, bei der die Laktase auch im Erwachsenenalter aktiv bleibt.

Denn diese Mutation erweiterte das Nahrungsspektrum und verschaffte den Betroffenen einen Überlebensvorteil. So breitete sich die Milchzuckerverträglichkeit in bestimmten Gegenden der Erde aus, während die Menschen ohne diese Eigenschaft ins Hintertreffen gerieten.

Inzwischen tragen die meisten Menschen in Nord- und Mitteleuropa und auch in Nordamerika diese Mutation, können also Milch und Milchprodukte verzehren. Daher gilt es hier als "unnormal" bis "krankhaft", wenn jemand keinen Milchzucker verträgt.

Ernährungstipps

Milchzucker-Unverträglichkeit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, je nachdem, wie viel Rest-Laktase-Aktivität noch vorhanden ist. Manche Menschen vertragen noch einige Gramm Laktose am Tag, andere nicht.

Milchzucker zu meiden ist nicht immer einfach, denn viele Fertigprodukte können Laktose enthalten. Dazu gehören auch Backwaren aller Art oder Wurstwaren. Ein kritischer Blick auf das Etikett bzw. Nachfragen an der Ladentheke ist geboten.

Wer keine Scheu vor industriell aufbereiteten Lebensmitteln hat, kann auf laktosefreie Milch und Milchprodukte zurückgreifen. Hier ist die Laktose bereits in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten.

Achtung: Diese Produkte sind nicht geeignet bei Milcheiweißallergie. Auch Menschen mit einer sogenannten Galaktosämie vertragen solche Nahrungsmittel nicht.

Aber auch ohne laktosefreie Produkte ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung möglich. Viele Menschen mit Laktose-Intoleranz vertragen z.B. reifen Käse (Hartkäse), weil der Milchzucker während des Reifungsprozesses von Mikroorganismen verbraucht wird.

Auch Sauermilchprodukte wie Dickmilch, Joghurt etc. werden oft gut vertragen. Sie enthalten zwar Milchzucker - aber auch Milchsäurebakterien, die den Milchzucker "rechtzeitig" abbauen, bevor er in den Dickdarm gelangt.

Wer auch darauf lieber verzichten möchte, sollte ein besonderes Augenmerk auf seine Calciumversorgung richten. Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl, Lauch und Fenchel sowie calciumreiches Mineralwasser (mehr als 150 mg Calcium pro Liter) helfen dabei.

Und: Es gibt inzwischen Präparate, meist in Tablettenform, mit denen man die fehlende Laktase ergänzen und damit Beschwerden nach dem Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln vermeiden kann. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Bildquelle LIGHTFIELD STUDIOS/stock.adobe.com

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08.09.2024 11:37:05
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Tobias Ludwig
25.08.2024 10:17:35
Ich war vergangene Woche das erste und das letzt mal in dieser Apotheke. Ich kam aus dem Krankenhaus und habe dem Apotheker meine Tabletten (gegen Bluthochdruck) auf die Theke gestellt und zusätzlich um einen passenden Blutverdünner gebeten. Habe ich bekommen, soweit so gut. Anschließend habe ich noch nach einem Hilfsmittel zum Rauchen aufhören gefragt. Der Apotheker hat mir daraufhin etwas empfohlen für 32 Euro. Im Vergleich zum Rauchen relativ günstig. Zuhause angekommen habe ich die Verpackung geöffnet (was leider nicht zerstörungsfrei geht) um dann in der Beilage als erstes zu lesen, dass das Spray nicht bei Bluthochdruck oder Schlaganfall verwendet werden darf (auf der Verpackung außen stand nichts). Daraufhin habe ich in der Apotheke angerufen, wo mir die freundliche Dame am Telefon bestätigte, dass ich das Spray nicht verwenden soll und am Montag zurückbringen darf. Keine 5 Minuten später rief der Apotheker an und meinte woher er wissen solle, dass ich Bluthochdruck habe. Auf meinen Einwand, dass ich ihm ja das Medikament gezeigt hätte, bekam ich die Antwort, dass man daraus nicht auf Bluthochdruck schließen kann. Gibt man nur den Namen des Medikaments in Google ein, erhält man als erstes folgende Info: „Urapidil […] wird insbesondere als Soforttherapie bei einer akuten Bluthochdruckkrise eingesetzt […]“. Sei es um die 32 Euro - aber den Kunden so stehen zu lassen geht nicht.
Frank Bauer
10.08.2024 12:22:09
eine total unfreundliche "Abfertigung" durch den Verkäufer-Apotheker, rechthaberisch und überheblich obendrein-nie wieder kommt ein Fuß über diese Schwelle
Maria
12.12.2021 20:32:57
Ich möchte mich herzlichst Bedanken für die tolle kompetente Beratung. Dank eurer genialen Tipps geht es mir schon viel besser. Macht weiter so.
Matthias Kuehnle
05.07.2021 09:23:37
Top Beratung, klasse Service. Hier nimmt man sich noch ganz individuell Zeit für die Bedürfnisse des Kunden. Da zeigt sich der Mehrwert einer Apotheke vor Ort. Klasse!
Laden...